"Der Erleuchtung näher!"

Liebe Leserinnen und Leser,

„Die Erleuchtung ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit kein Luxus einzelner mehr, sondern eine Notwendigkeit zum Fortbestehen der Spezies Mensch“, schreibt Eckart Tolle. Was also gibt es Wichtigeres, als sich diesem Ziel mit Meilenstiefeln zu nähern?
Christian Meyer hat dazu jetzt ein wertvolles Handbuch geschrieben, „Erleuchtung kann jeder.“ Klar, der Finger, der zum Mond zeigt, ist nicht der Mond, so eine buddhistische Weisheit. Dies Buch aber ist immerhin ein Wegweiser und eine Landkarte, ein Buch, das erwachte Menschen zurücklassen kann, um uns als Menschheitsfamilie zum spirituellen Erwachen zu verhelfen. Befreiung von der Illusion der Form und des Ich, wer will das nicht? Der Weg ist einfach, aber nicht leicht. Schon die Upanishaden postulierten, dass man so sehr nach Erleuchtung streben muss, wie jemand nach Luft und Sauerstoff strebt, der eine Zeitlang unter Wasser gedrückt ist. Voraussetzung für Erleuchtung ist also, dies Ziel an die erste Stelle zu rücken, nichts mehr Wichtigkeit im Leben beizumessen. Darüber hinaus müssen Ängste akzeptiert und die Todesangst überwunden, transformiert werden. Stirb, bevor du stirbst, fordern die Sufis.

Das Ziel lohnt alle Mühen: wirkliche Erfüllung, wirkliches Glück, Lebendigkeit und Frieden. Christian Meyer: „diese Glückseligkeit geht tiefer als der Orgasmus“, und ist von Dauer. Gefühle müssen dafür „ausgefühlt“, und die dunkle Nacht der Seele umarmt, akzeptiert werden auf der Reise in die eigene Tiefe. Das innere Sterben führt laut Meyer zu einem Wiedergeborenwerden in die grenzenlose Freiheit, so verschwindet auch die Angst vorm Tod, „und es fühlt sich an, als läge der Tod hinter uns.“ Kompliment, dass der Autor das Tabuthema Tod aus der gesellschaftlichen Schmuddelecke holt. Zahlreiche Übungen wie eine eigene Grabrede entwerfen sind Teil der Landkarte, die der Autor entwirft. Weg und Ziel sind die Hingabe an das Absolute, das Sein. „Und so lichtet sich die Nacht der Seele, und Tag und Nacht werden eins.“

Herzlich, Ihre
Barbara Simonsohn