Frau praktiziert Yoga auf einem Felsen am Meer vor der untergehenden Sonne
Frau praktiziert Yoga auf einem Felsen am Meer vor der untergehenden Sonne

Yoga macht glücklich

Yoga ist allumfassend. Es ist Philosophie und Lebenseinstellung zugleich. Yoga kann den kompletten Alltag durchziehen. Es kann die innere und äußere Haltung, die Atmung, die Ernährung und das Denken beeinflussen und letztlich das ganze Leben verändern.
Yoga kann zur Erleuchtung führen.

Wo hat Yoga seinen Ursprung?

Indien ist die Heimat des Yoga. Ausgrabungen im Indus-Tal zeigen 5.000 Jahre alte Figuren in Yogastellungen. Beinahe ebenso alt sind die Veden, die heiligen indischen Bücher. Teile davon, die Upanishaden, gelten als Grundlage des Yoga. Sie beschreiben das Universum als absolutes Bewusstsein – das reine Sein (Brahman). Vor etwa 2.600 Jahren wurde die Bhagavad Gita verfasst. Sie erzählt, wie Brahman in der Verkörperung von Krishna den Krieger Arjuna im Yoga unterrichtet.

Eine seiner zentralen Weisheiten ist: Indem man seine Pflichten im Leben erfüllt, erlangt man die Befreiung. Vor etwa 2.300 Jahren schließlich verfasste der indische Gelehrte Patanjali die Yoga Sutras, die als Grundlage für das heute ausgeübte Yoga gelten. Das Wissen darum stammt von Gott Shiva selbst. Die Körperhaltungen (Asanas) sowie die Atemtechniken (Pranayama) haben hierin ihren Ursprung.

Was bedeutet das Wort Yoga wörtlich übersetzt?

Das Sanskrit-Wort Yoga heißt wörtlich übersetzt „Vereinigung“ oder auch „Joch“. Körper und Geist werden „angeschirrt“, also kontrolliert, um die Einheit mit Gott zu erlangen. Das Ziel von Yoga ist es somit, das individuelle Selbst (Jiva) mit dem reinen Bewusstsein (Brahman) zu vereinen.


Wer brachte Yoga in den Westen?

Einen großen Wirkungskreis hatte der indische Yoga-Meister Swami Vivekananda. Er hielt ab dem Jahr 1893 Vorträge in den USA und gründete ein Jahr später in New York den ersten Ashram. Im Jahr 1920 folgte Paramahansa Yogananda dem Auftrag seines Meisters und ging auf Vortragsreisen in die USA. Fünf Jahre später eröffnete er in Los Angeles sein erstes Yoga-Zentrum. Im Jahr 1957 machte sich Swami Vishnudevananda auf, um im Auftrag seines Gurus im Westen Yoga zu lehren. Seine erste Yoga-Schule gründete er zwei Jahre später in Montreal. Zahlreiche weitere Yoga-Zentren errichtete er in den 1960er und 1970er Jahren in Kanada, den USA und Europa. Er war es, der die körperlichen Übungen des Hatha-Yoga in den Westen brachte und die Idee des Weltfriedens in die Meditationen einband.

Warum sollte ich Yoga machen?
Welche Rolle spielt der Atem?

Manche Menschen praktizieren Yoga, weil sie ihre Spiritualität entwickeln wollen.
Andere finden den Weg zum Yoga, weil sie überlastet sind und nach Entspannung suchen.
Wieder andere leiden seit langem unter körperlichen Problemen und praktizieren Yoga-Übungen,
um eine Besserung zu erreichen. Die körperlichen Yoga-Übungen sind wichtig, aber doch nur ein
kleiner Teilaspekt dieser großen Lehre.
Sie dienen der Stabilität und gleichzeitig der Beweglichkeit des Körpers.
Der Stützapparat wird gekräftigt, die Haltung stabiler, die Gelenke beweglicher.
Sogar die Funktionen der Organe lassen sich harmonisieren.
Der geistige Yoga wird mit Meditationen und Atemtechniken
geübt. Damit werden die Nadis,
die Energiekanäle gereinigt und die Aura von Belastungen befreit.

Der Geist wird ruhiger, die Psyche wird ausgeglichener. Der gesamte Mensch findet in seine innere Mitte.
Von hier aus händelt er die Anforderungen seines Lebens mit großer Gelassenheit.

Ein älterer Mann mit Bart übt Yoga in der Wohnung

Wie oft und wie lange mache ich Yoga? Wann stellen sich erste Fortschritte ein?

Regelmäßiges Üben ist unbedingt von Vorteil. Ob einmal pro Woche oder einmal am Tag – lege dir deinen Übungsplan so fest, dass du ihn einhalten kannst. Bereits nach einer recht kurzen Phase des Übens entwickeln die meisten Menschen eine gelassenere Haltung zu ihren Beschwerden. Dies ist der erste Schritt, damit eine Verbesserung ihrer Situation stattfinden kann. Yoga wirkt sanft, mit der Zeit aber ungeheuer nachdrücklich. Es kann sogar dazu führen, dass sich die Vorlieben beim Essen verändern. Denn durch das Erwachen des Geistes wird das Gespür für wertvolle Nahrungsmittel, vorzugsweise pflanzliche Kost aus natürlichem Anbau, gestärkt.

Welche Yoga-Arten gibt es? Was hat es mit den sechs Yoga-Wegen auf sich?

Mit den sechs Wegen sind eigentlich sechs Aspekte des Yoga gemeint. Denn das Ziel ist immer dasselbe.
Jeder Weg stellt einen anderen Zugang zum selben Ziel dar – zur Einheit mit Allem.

Die sechs Yoga-Wege sind:

Jnana Yoga

Als „Weg des Wissens“ gilt Jnana-Yoga. Es geht hier darum, Sinn und Erkenntnis zu finden und so die Einheit mit dem Göttlichen zu erkennen. In der Gegenwart eines Meisters sowie über Reflexion und Meditation lässt sich dieses Wissen, das immer vorhanden ist, ins Bewusstsein zu holen.

Bhakti Yoga

Mit dem „Yoga der Hingabe“ ist die Kraft der Liebe gemeint. Es bedeutet den Weg des Herzens zu gehen. Die liebende Hingabe an Gott und die Menschen wie auch die Schönheit und Vollkommenheit der Schöpfung lassen sich sinnlich erfahren, etwa durch das Betrachten einer Blume, das Singen von Liedern oder das liebevolle Ausführen eines Rituals.

Kundalini Yoga

Das Erwecken der Kundalini und das Aufsteigen dieser Urkraft durch die sieben Chakren ist das Ziel beim „Yoga der Energie“. Nadis und Chakren werden gereinigt und bringen so die Energie wieder zum Fließen. Dies öffnet den Zugang zu einem höheren Bewusstsein und macht letztlich die Erleuchtung möglich.

Raja Yoga

Dieser machtvolle Weg von Meditation und Versenkung wird auch „Königsyoga“ genannt. Er dient dazu, Herrschaft über den Geist zu erlangen und so die Gedanken und Gefühle zu kontrollieren. Über dieses mentale Training lässt sich ein Zustand des inneren Friedens erreichen.

Karma Yoga

Das Ziel von „Yoga der Tat“ ist es, gute Taten zu vollbringen und so der Erde und ihren Wesen zu dienen, ohne nach weltlicher Sicht Belohnung zu erwarten. Dies hilft, Karma abzuarbeiten und Erlösung zu erlangen. Wichtiger als die Bedürfnisse des Egos zu erfüllen ist es, Liebe aus dem Herzen fließen zu lassen.

Hatha Yoga

Mit den Übungen dieser Yoga-Art lassen sich Körper und Geist kontrollieren. Durch körperliche Stellungen, die meist eine bestimmte Zeit gehalten werden, wie auch durch begleitende Atemtechniken lässt sich inneres und äußeres Gleichgewicht finden. Hatha-Yoga wird in zahlreichen unterschiedlichen Ausprägungen angeboten.

Eine Frau übt die Yoga-Pose "Der Tänzer" unter freiem Himmel

Warum gibt es so viele verschiedene Richtungen des Hatha-Yoga?

Zahlreiche Meister und Übende in allen Teilen der Welt haben die Yoga-Lehre über die Jahrtausende geformt. Dadurch entstanden unterschiedliche Arten der Ausführung. In ihrem Ziel, der Erleuchtung des Bewusstseins und der Harmonisierung des Seins, sind sie jedoch geeint. Es gibt kein falsches oder richtiges Yoga, auch wenn die Richtungen und Stile sich in der Art der Ausführung unterscheiden.

Vinyasa Yoga

Unterschiedliche Übungen aus dem Hatha-Yoga werden hier über fließende Bewegungen miteinander verbunden. Der Fluss des Ein- und Ausatmens hat dabei eine unterstützende Wirkung. So lässt sich verinnerlichen, dass sich das ganze Leben in einer ständigen Veränderung befindet und im Fluss bleiben soll.

Yin Yoga

Yin-Yoga stammt aus den 1970er Jahren von Paulie Zink. Bei diesem mehr oder weniger „passiven“ Yoga sind die Hauptziele das Spüren und „Loslassen“. Es wird in die Asana hinein entspannt, so dass man ganz bei sich ankommen kann. Das Ziel ist Tiefenentspannung, um emotionale Blockaden zu lösen. Durch langes Halten und die Nutzung der Schwerkraft werden außerdem tiefer liegende Gewebeschichten, wie Faszien, erreicht.

Faszien Yoga

Faszien Yoga ist eine moderne Variante des Yoga, ähnlich dem Yin Yoga wird lange gehalten. Der Fokus liegt beim Faszien Yoga allerdings in der Wirkung auf das Bindegewebe, nämlich der tiefen Dehnung. Hierbei kommt daher oft eine Faszienrolle zum Einsatz.

Bikram Yoga

Diese Methode, auch Hot-Yoga genannt, wurde in den 1970er Jahren von dem indischen Yoga-Meister Bikram Choudhury verbreitet. Die Yoga-Übungen, die immer in derselben Reihenfolge ablaufen, werden in einem 35–40° C aufgeheizten Raum praktiziert. Die Hitze hilft die Muskeln und Sehnen vor Verletzungen zu schützen, auch soll das Schwitzen einen reinigenden Effekt haben.

Hormon Yoga

Dinah Rodrigues, eine brasilianische Yoga-Meisterin, hat diese Methode in den 1990er Jahren entwickelt. Ihre Yoga-Übungen stammen überwiegend aus dem Kundalini-Yoga. Das Ziel ist es, den weiblichen Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Insbesondere Wechseljahrbeschwerden sollen damit gelindert werden.

Ashtanga Yoga

Diese Yoga-Art gründet sich auf Sri Krishnamacharya, einem der einflussreichsten Yoga-Lehrer des letzten Jahrhunderts. Er soll es sogar geschafft haben, den Herzschlag anzuhalten. Nach seiner Lehre werden sechs festgelegte Serien von dynamischen Yogahaltungen ausgeführt und von speziellen Atemübungen unterstützt.

Iyengar Yoga

B. K. S. Iyengar, ein indischer Yoga-Meister und führender Yoga-Lehrer des 20. Jahrhunderts, hat diese spezielle Form des Yoga entwickelt. Unterstützende Hilfsmittel, wie Polster, Gurte, Blöcke oder Kissen, lassen die Übungen aus dem Hatha-Yoga exakter und intensiver ausführen. Die Dauer, wie lange die einzelnen Stellungen gehalten werden, spielt ebenfalls eine Rolle. Hinzu kommt eine speziell abgestimmte Reihenfolge der Übungen.

Chakra Yoga

Diese Yoga-Übungen sind so ausgewählt, dass sie einzelne Chakren intensiv ansprechen. Damit können Blockaden dieser Energiezentren bereinigt werden, was zu einer geklärten Aura führt und der spirituellen Entfaltung dient.

Kinder Yoga

Die Kreativität und Fantasie der Heranwachsenden spielen beim Kinder-Yoga eine wichtige Rolle. Es werden Stellungen wie „Löwe“, „Katze“ oder „Hund“ geübt, unterlegt mit Geschichten, die die Übungsabfolgen begleiten.

Restorative Yoga

Dies ist die reduzierteste Form von Yoga. Es werden einfache und wenige Asanas eingenommen. Hilfsmittel machen dieses Halten ohne Anstrengung möglich. So kann der Übende völlig loslassen und in die Schwerkraft sinken. Er braucht sich nur der Atmung hinzugeben, um einen Alpha-Zustand zu erreichen und so bis in die letzte Zelle zu entspannen.

Senioren Yoga

Das Körpergefühl zu stärken, die mentalen Kräfte zu erhalten und die Seele für die spirituelle Welt zu öffnen – dies ist das Ziel von Yoga für Senioren. Atemübungen und entspannende Meditationen gehören dazu. Bei den körperlichen Übungen wird auf eingeschränkte Beweglichkeit und eine mangelnde Standfestigkeit Rücksicht genommen.

Bücher, CDs und DVDs für Anfänger und Fortgeschrittene

Tipp

Barbara Simonsohn

Die Fünf Tibeter ganz einfach

CHF 21,90

Birgit Feliz Carrasco

Mond-Yoga

CHF 9,90

Welcher Yoga-Stil ist für Einsteiger besonders geeignet?

Der klassische Einstieg ins Yoga ist Hatha Yoga, da es sich hier vor allem um körperliche Übungen handelt. Die eingebauten Atemübungen und kleinen Meditationen wecken mit der Zeit das Interesse an der großartigen Lehre und damit an den geistigen Yoga-Richtungen.


Wie finde ich den für mich passenden Yoga-Stil und -Lehrer?

Nehme die Angebote von Schnupperstunden wahr und probiere verschiedene Stilrichtungen und Lehrer aus. Du wirst schnell herausfinden, wobei du dich am wohlsten fühlst. Wechsel nach einiger Zeit, um dich weiter zu entwickeln.


Kann ich Yoga nicht einfach mit einem Video oder Buch lernen?

Auf die Details kommt es an. Daher empfiehlt es sich gerade für Anfänger, Yoga bei einem Lehrer zu studieren. Ob bei der Atmung oder in der Haltung der Asanas – Korrekturen sind fast immer nötig. Wer schon Yoga-Kenntnisse hat, kann durchaus mit Videos und Büchern weiter üben. Damit ist immerhin die Freiheit verbunden, Yoga dann zu praktizieren, wenn es die eigene Zeit erlaubt. Aber auch dann ist es ratsam, zumindest gelegentlich einen Lehrer aufzusuchen, damit sich keine Fehler einschleichen.

Eine Yogalehrerin hilft ihrer Schülerin, die Haltung einer Yoga-Pose zu verbessern

Wie läuft eine Yoga-Stunde ab?

Die nachfolgend genannten Elemente sollten in einer typischen Yoga-Stunde enthalten sein. Die Reihenfolge dieser Bestandteile kann wechseln, je nach Stilrichtung und Lehrer. Auch deine eigenen Übungen kannst du nach diesem Plan aufbauen. Die Elemente sind:

  • die Unterweisung, um den Yoga-Schüler mit einem Wissensthema oder einer Weisheit vertraut zu machen,
  • der Sonnengruß, um die Chakren zu öffnen und den Körper aufzuwärmen,
  • eine Abfolge von körperlichen Übungen, die Asanas,
    Atemübungen, um den Geist zu zentrieren,
  • eine Meditation, um das Bewusstsein zu weiten und
    die Schlussentspannung.

Wie kann ich Yoga erlernen?

Lasse dich von Zweifeln nicht beirren. Selbst wer kaum bewegungsfähig ist, kann Yoga machen und mit Atemübungen und Meditationen beginnen. Wer seine Finger bewegen kann, führt Mudras aus, das Finger-Yoga. Beide Wege führen dazu, dass der Geist trainiert und die Aura gereinigt wird. So wird der Körper vorbereitet, sich bewegen zu wollen.
Wer zu normalen Körperbewegungen in der Lage ist, kann im Prinzip jede Yoga-Übung mitmachen – in seinem eigenen Rhythmus und nur bis an seine persönliche Grenze. Mit der Zeit wird mehr möglich. Die körperlichen Beschwerden treten in den Hintergrund. Fortschritte werden sichtbar und spürbar.

Wo kann ich Yoga üben?

Wenn du für dich allein übst, suchst du dir einen ruhigen Platz in deinem Zuhause. Zur Einstimmung auf deine Yoga-Stunde sammelst du dein Bewusstsein. Mache dir klar: Du nimmst dir jetzt Zeit für dich, für dein Wohlbefinden auf allen Ebenen. Ziehe dir bequeme Kleidung an. Nichts soll dich einengen, nichts stören. Vielleicht hast du die Möglichkeit, dir einen Bereich im Haus für deine Yogaübungen zu reservieren? Gestalte diesen Platz achtsam und schön. Unbedingt notwendig ist eine Yogamatte, Meditationskissen und Decke können hilfreiche Ergänzungen sein. Wenn du magst, nimmst du Räucherwerk, Kerzen, Klangschalen und spirituelle Symbole dazu. Hilfreich ist außerdem technisches Equipment, um eine Meditations-CD, oder eine DVD mit geführter Yoga-Stunde abzuspielen.

Wenn du in der freien Natur Yoga übst, suche dir einen Ort, an dem du weit gehend ungestört bist. Das kann eine Lichtung im Wald sein oder die Wiese in deinem Garten. Mache dich bequem gekleidet auf den Weg. Mitzunehmen brauchst du lediglich die Yogamatte, eventuell ein Meditationskissen und eine Decke. Ziehe in Betracht, dass du in der Natur nicht alleine bist. Mücken, Vogelgezwitscher, der Wind, Autogeräusche, vielleicht sogar Spaziergänger – all dies kann dich aus der Konzentration werfen. Insbesondere Anfänger empfinden das Miterleben der Außenwelt oft als Beeinträchtigung. Die tiefe Verbindung zur Erde, die sich beim Üben im Freien allerdings ergibt, macht viele dieser scheinbaren „Störungen“ wett.

Junge Frau übt die Yoga-Pose "Drehsitz" in einem Park

Was ist der Unterschied zwischen Yoga und anderen Lehren

Yoga vs. Pilates:
Zur Entspannung und zu einer verbesserten Körperkontrolle führen beide Lehren. Während Pilates vorwiegend auf Übungen fußt, die das Körperbewusstsein und die Gesundheit fördern sollen, geht es bei Yoga zusätzlich um Atmung, Konzentration und Spiritualität.

Yoga vs. Tai Chi:
Yoga stammt aus den heiligen Büchern Indiens, Tai Chi entstammt dem Taoismus und der traditionellen chinesischen Medizin, dem TCM. Beiden gleich ist die Absicht, die Seele zu erheben. Bei Yoga geht es um die Läuterung des Geistes und die Kontrolle über den Körperfunktionen, um sich letztlich unabhängig von allem Weltlichen zu machen. Im Tai Chi werden über langsam ausgeführte und ruhige Bewegungen die Themen Kampfkunst und Heilkunst verbunden.

Yoga vs. Qigong:
Yoga stammt aus heiligen Büchern Indiens. Qi Gong entstammt dem Taoismus und der traditionellen chinesischen Medizin, dem TCM. In beiden Lehren geht es um die Entwicklung von Körper, Geist und Seele. Beim Yoga werden Positionen gehalten, um Kontrolle über Körper und Geist zu erlangen. Im Qigong wird mit fließenden Bewegungsabläufen geübt, um den ständigen Wandel der Welt zu verinnerlichen. Entspannung und Stressabbau stehen hierbei im Vordergrund.

Kleines Yoga Lexikon

Was bedeutet Namaste? Was heißt Namaste auf Deutsch übersetzt?
Die wörtliche Übersetzung lautet: „Verbeugung zu dir“ bzw. „Ich ehre den Gott/die Göttin in dir“. Es ist eine ehrende Grußformel, meist verbunden mit der Geste der gefalteten Hände und einer Verneigung.

Was hat es mit den Atemübungen auf sich (Pranayama)?
Prana ist die Lebenskraft, der Atem. Pranayama werden die Übungen genannt, mit denen sich der Atem regulieren lässt. Dadurch verändern sich die Energieströme in Körper und Geist.

Welchen Stellenwert hat die Meditation beim Yoga?
Yoga ohne Meditation ist nicht denkbar, denn jeder Atemzug und jede Bewegung ist Meditation.

Was ist das Yoga Sutra des Patanjali?
Patanjali war ein indischer Gelehrter. Er verfasste vor etwa 2300 Jahren das Yoga Sutra, das als Grundlage für das heutige Hatha Yoga gilt.

Was ist der Sonnengruß?
Der Sonnengruß ist eine festgelegte Abfolge von Übungen aus dem Hatha Yoga. Hierbei wird der gesamte Körper erwärmt. Die Chakren werden angesprochen.

Was sind Asanas?
Die wörtliche Übersetzung von Asana ist „Sitz“. Gemeint sind die Haltungen in den körperlichen Yoga-Übungen. Das Einnehmen einer Stellung, das Atmen während des Haltens und das Lösen aus der Stellung werden bewusst vollzogen.

Was sind die wichtigsten Elemente (Asana, Meditation, Atmen) einer Yoga-Sequenz und warum mache ich die Übungen?
Körperliche Bewegungen, das richtige Atmen sowie Meditationen helfen den Körper zu trainieren und den Geist zu befreien. Sie werden eins – das ist das Ziel.

Was hat Yoga mit Buddha zu tun? Und mit OM?
Yoga ist eine Philosophie, Buddhismus eine Religion. Ähnlichkeiten gibt es durchaus, etwa durch die Verwendung der heiligen Silbe OM, eine zwingende Verbindung der beiden Richtungen gibt es jedoch nicht. Das „OM“, auch „AUM“ ausgesprochen, gilt als heilig. Diese Silbe wurde schon vor fast 5000 Jahren in den heiligen Büchern Indiens, den Upanishaden erwähnt, und soll die Einheit zwischen der körperlichen und der geistigen Welt herstellen.

Was ist der Yoga-Pfad?
Patanjali definierte den Yoga-Pfad als achtgliedrig. Das heißt, es gilt acht Stufen zu meistern: den Umgang mit der Umwelt (1), mit sich selbst (2), mit dem Körper (3), mit dem Atem (4), mit den Sinnen (5) und mit dem Geist in Form von Konzentration (6), Meditation (7) und innerer Freiheit (8).

Was ist ein Yoga Retreat?
Wer Yoga nicht nur als einzelne Stunden erleben möchte, sondern über mehrere Tage oder gar Wochen intensiv in diese Welt eintauchen möchte, kann einen Retreat in speziellen Yoga-Zentren besuchen. Große Fortschritte auf allen Ebenen des Seins werden dadurch möglich.